Bohrschutz – Wichtiger Schutz gegen Einbruchsversuche
Einbrüche sind nicht nur ärgerlich, sondern oft auch mit hohen finanziellen und emotionalen Schäden verbunden. Besonders häufig versuchen Einbrecher, Schlösser durch Bohren zu manipulieren und so schnell Zutritt zu Wohnungen oder Häusern zu erhalten. Hier kommt der Bohrschutz ins Spiel. Doch was genau bedeutet Bohrschutz, wie funktioniert er, und worauf sollte man bei der Auswahl achten? All das erfährst du in diesem Artikel.
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Was ist Bohrschutz?
Bohrschutz ist eine Sicherheitsmaßnahme, die verhindert, dass Einbrecher ein Schloss durch Aufbohren knacken können. Dabei werden spezielle Materialien und Techniken eingesetzt, um den Bohrer zu blockieren oder ihn schnell abzunutzen. Der Schutzmechanismus kommt sowohl bei Türschlössern als auch bei Tresoren oder anderen sicherheitsrelevanten Schlössern zum Einsatz.
Wie funktioniert Bohrschutz?
Ein Schloss mit Bohrschutz verfügt über besondere Schutzmechanismen, die einen Bohrversuch erschweren oder unmöglich machen. Dazu gehören:
- Gehärtete Stahlstifte: Diese sind in das Schloss eingebaut und zerstören die Bohrköpfe.
- Spezielle Legierungen: Hochfeste Materialien im Schließzylinder widerstehen Bohrversuchen.
- Drehbare Schutzplatten: Diese rotieren bei Kontakt mit einem Bohrer und verhindern so ein Durchbohren.
- Hartmetalleinsätze: Besonders widerstandsfähige Metalle sorgen dafür, dass Bohrer schnell stumpf werden.
Technische Details zu Schließzylindern mit Bohrschutz auf abus.com
Bohrschutz in der Praxis: Reale Einbruchsversuche
In mehreren von der Polizei dokumentierten Fällen konnte durch hochwertigen Bohrschutz ein Einbruch erfolgreich verhindert werden. Zum Beispiel versuchten Einbrecher in Berlin, eine Wohnungstür mit einem Akkubohrer zu öffnen. Der verbaute Zylinder war jedoch mit gehärteten Stahlstiften ausgestattet, die den Bohrer nach wenigen Sekunden unbrauchbar machten. Die Einbrecher gaben auf und flüchteten.
Solche Fälle zeigen, dass die Investition in Sicherheitstechnik wie Bohrschutz nicht nur theoretisch wirksam ist, sondern im Ernstfall tatsächlich Leben und Eigentum schützen kann.
Bohrschutzklassen im Vergleich
Bohrschutz ist nicht gleich Bohrschutz. Es gibt verschiedene Klassen, die sich in ihrem Widerstandsgrad unterscheiden:
- Standard-Bohrschutz (Klasse 1): Basisschutz mit einfachen gehärteten Stiften
- Erweiterter Bohrschutz (Klasse 2): Mehrere Stahlstifte, gehärtete Abdeckungen
- Professioneller Bohrschutz (Klasse 3): Hartmetalleinsätze, drehbare Platten, EN 1303 zertifiziert
Die Wahl der richtigen Klasse hängt vom individuellen Sicherheitsbedürfnis ab. In Hochrisikogebieten empfiehlt sich mindestens Klasse 2.
Technische Unterschiede: Doppelzylinder, Halbzylinder und Knaufzylinder
- Doppelzylinder: Beidseitig schließbar, ideal für Haus- und Wohnungstüren
- Halbzylinder: Einseitig schließbar, oft in Garagentoren oder Schaltanlagen
- Knaufzylinder: Innen mit Drehknauf, erleichtert das Öffnen ohne Schlüssel
Alle Varianten sind mit Bohrschutz verfügbar, jedoch sollte auf die Kompatibilität mit vorhandenen Türbeschlägen geachtet werden.
Interview mit einem Sicherheitsexperten
Wir haben mit Markus W., einem Sicherheitstechniker mit über 20 Jahren Erfahrung, gesprochen:
"Viele Menschen unterschätzen, wie schnell Einbrecher mit einem billigen Schloss durchkommen. Ein einfacher Bohrer aus dem Baumarkt reicht oft schon aus. Ich empfehle jedem, mindestens einen Zylinder mit erweitertem Bohrschutz zu verbauen. Die Kosten dafür sind im Vergleich zum Schaden bei einem Einbruch verschwindend gering."
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Schloss mit Bohrschutz nachrüsten
- Altes Schloss ausmessen: Länge innen/außen und Typ bestimmen
- Passenden Zylinder auswählen: Achte auf Zertifizierung und Schutzklasse
- Schloss ausbauen: Schraube an der Türkante lösen, Zylinder herausziehen
- Neues Schloss einsetzen: Ausrichten und fixieren
- Funktionstest durchführen: Schlüssel auf beiden Seiten testen
Videoanleitung auf YouTube: Schlosszylinder tauschen
FAQ: Häufige Fragen zum Bohrschutz
Wie lange dauert ein Einbruchsversuch mit einem normalen Schloss?
Oft nur 30 Sekunden. Mit Bohrschutz dauert es deutlich länger oder wird ganz verhindert.
Reicht ein Sicherheitsbeschlag allein aus?
Nein. Ohne hochwertigen Zylinder mit Bohrschutz bleibt das Schloss angreifbar.
Kann ich ein Bohrschutzschloss selbst einbauen?
Ja, mit etwas handwerklichem Geschick ist das problemlos möglich.
Sind teure Schlösser wirklich besser?
In der Regel ja. Sie bieten mehr Schutzmechanismen und sind langlebiger.
Was ist besser: mechanischer oder elektronischer Bohrschutz?
Beide Systeme haben ihre Vorteile. Mechanisch ist robust und wartungsarm, elektronisch bietet Flexibilität.
Mehr Fragen und Antworten auf sicherheit.info
Zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Einbruch
Neben einem Schließzylinder mit Bohrschutz gibt es weitere Maßnahmen, um Einbrechern das Leben schwer zu machen:
- Sicherheitsbeschläge: Erschweren das Aufbrechen des Schlosses.
- Panzerriegel: Schützen die gesamte Türbreite.
- Einbruchhemmende Türen: Türen der Widerstandsklasse RC2 oder höher sind besonders stabil.
- Videoüberwachung und Alarmanlagen: Abschreckende Wirkung auf Einbrecher.
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Fazit
Ein hochwertiges Schloss mit Bohrschutz ist eine effektive Möglichkeit, sich vor Einbrüchen zu schützen. Wer Wert auf Sicherheit legt, sollte nicht nur auf günstige Lösungen setzen, sondern geprüfte und zertifizierte Schlösser wählen. In Kombination mit weiteren Sicherheitsmaßnahmen kann so ein zuverlässiger Schutz gegen unbefugtes Eindringen geschaffen werden. Ein kleiner Aufwand, der sich langfristig auszahlt.
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